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21. Nov 2017

Kirchentagsbühne 2019 in Dortmund: Keine Toleranz gegenüber Andersdenkenden

2019 soll der nächste Deutsche Evangelischen Kirchentag in Dortmund stattfinden. Dagegen ist natürlich nichts zu sagen. Zu kritisieren ist allerdings, dass Dortmund jenes Kirchenereignis mit 2,7 Mio. Euro mitfinanzieren wird. Doch das ist noch nicht alles: Weiter stellt die Stadt Dortmund auch unentgeltlich Übernachtungsmöglichkeiten in Schulen und ein Kirchentags-Organisationsbüro zur Verfügung. Das hatten die Altparteien am Ende gegen die Stimmen der AfD-Fraktion im Rat der Stadt beschlossen.
 
Jetzt meldet sich Kirchentagspräsident Hans Leyendecker zu Wort und tönt, das Event, welches insgesamt ein finanzielles Volumen von 18 Mio. € hat, solle „hochpolitisch“ sein. Und, wie könnte es bei einem linken Mainstream-Journalisten anders sein, wünscht sich Leyendecker auch die Kirchentagsthemen „Rechtsextremismus“ und „Rechtspopulismus“ – eine gut abgestimmte Steilvorlage für die Altparteien im Dortmunder Stadtrat, die in diesem Jahr ein „Handlungskonzept gegen Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus“ verabschiedet hatten. Kar, dass Leyendecker zugleich, ganz auf der Linie seines ganz speziellen demokratischen Grundverständnisses, betont, der AfD in Dortmund keine Bühne geben zu wollen. Vielfalt und Toleranz sollen hier in der Dortmunder Kirchentagsenklave 2019 offenbar nicht gelten – jedenfalls nicht für die AfD. 
 
Schlimmer noch als das Leyendecker-Demokratieverständnis ist die rasant weiter fortschreitende Auflösung der Kernbotschaften der evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland. Nicht nur auf evangelischen Kirchentagen und Katholikentagen geht es um Politik und insgesamt weltliche Themen. Auch von den Kanzeln in den Kirchen prasseln immer häufiger und immer wilder politische Botschaften auf die Schäflein herab, zumeist natürlich Botschaften angesagter linker Mainstream-Sozialethik häufig gern auch mit Trump- und AfD-Geißelungen. In Zeiten, in denen die großen christlichen Kirchen in Deutschland immer weiter an Mitgliedern verlieren und es der Masse der Bürger tatsächlich zugleich immer besser geht, setzten die Kirchen offenbar immer massiver auf eine Sozialdemokratisierung ihrer Botschaft. Der zentrale Tenor: Die deutsche Gesellschaft verarmt immer weiter, die „Gefahr von Rechts“ wächst.  
 
Kein Zweifel: Die sonntäglichen Predigten in den Gotteshäusern zeigen schon länger als 15 Jahre, dass sich das Kirchen-Personal mehr und mehr als Sozialarbeiter und Verkündiger einer linkspolitisierten Sozialethik versteht, die sich in großen Teilen längst von der Religion gelöst hat. Die Verkündigung des Wort Gottes ist in den Hintergrund getreten, stattdessen gefällt man sich im politischen Kampf mit Menschen, die man inquisitorisch zu Gegnern erklärt hat. Kümmerte sich Jesus noch gezielt um das einzelne schwarze Schaf denn um die weiße Herde, so identifizieren die Kirchenfunktionäre inzwischen immer mehr schwarze Schafe, gegen die sie dann politisieren. Das spaltet zwar die Gemeinden, aber das nimmt man für die „große Sache“ eben offenbar billigend in Kauf. So berichtete „BILD“ im Zusammenhang mit dem zurückliegenden AfD-Bundesparteitag Köln über die illustre Aktion von Evangelen und Katholen „Beten gegen die AfD“.
 
In Zeiten, in denen also für die bestens bezahlten Aktivisten auf der Kanzel nicht mehr das Seelenheil der Gemeindemitglieder bzw. Gemeindeglieder steht, sondern das eigene politische Sendungsbewusstsein, kann es nicht verwundern, dass immer mehr evangelische und katholische Schäflein davonziehen. Finanziell trifft das die Kirchen derzeit nicht. In Zeiten wirtschaftlicher Hochkonjunktur sprudeln die Gesamteinnahmen mit anschwellenden Kirchensteuern und staatlichen Transferleistungen. Die finanziellen Verluste durch Austritte sind da zunächst vernachlässigbar.
 
Heiner Garbe
 
(Vorsitzender AfD-Ratsfraktion Dortmund)
Gelesen: 1509 mal Letzte Änderung am: Dienstag, 21 November 2017 20:59
Heiner Garbe

Fraktionsvorsitzender
hgarbe@stadtdo.de

Jahrgang 1955. Lebt mit seiner Familie in Oespel. Beruflicher Werdegang: Wirtschafts-/Politikredakteur bei den Ruhr Nachrichten, Investor Relations Manager bei einer Aktienhandelsbank, Abteilungsleiter internationale Presse/Medien E.ON Ruhrgas AG. Heute freier Wirtschaftsjournalist.