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15. Feb 2018

Von High Density zu Low Density - aus Hochburg wird Sandburg

Hin und wieder klopfen Journalisten an unsere Tür, um einen Blick in das Herz der Finsternis zu werfen. So stellte uns kürzlich Frau Rachel Stern, eine für US-amerikanische Medien tätige Korrespondentin, die folgende Frage:

"What do you hope to achieve in an area with a high density of SPD voters?"

Frei übersetzt: Was wollen Sie in einer SPD-Hochburg denn erreichen?

Unsere Antwort lautete wie folgt:

Diese Frage ist gerade für das Ruhrgebiet und speziell für Dortmund sehr interessant. Was wollen Konservative in einer Stadt erreichen, die traditionell als "Herzkammer der Sozialdemokratie" gilt und die von der SPD politisch immer schon vereinnahmt wurde? Selbst eine CDU fuhr hier bereits auf der linken Spur, lange bevor Frau Merkel ihre Partei bundesweit sozialdemokratisiert hatte. Für Bürger, die freiheitlich, marktwirtschaftlich und wertkonservativ denken und handeln ist Dortmund in der Tat kein einfaches Terrain. Andererseits ist die SPD eine Partei, der fast überall - aber vor allem hier in Dortmund - ihr Klientel abhanden gekommen ist. Mit der Deindustrialisierung des Ruhrgebiets ist das traditionelle Standbein der SPD weggebrochen. Jene, die diese Partei wählen (weil das schon der am Hochofen schuftende Großvater so vorgelebt hat und alles andere unvorstellbar war) werden immer weniger. Im Wohlfühl-Biotop der Angestellten des öffentlichen Dienstes punkten eher die Grünen und seit die CDU durch ihren Linksdrall die SPD von der anderen Seite her aufrollt, wird es zunehmend eng für die Genossen. "Herzkammer-Flimmern" diagnostizierte gestern die lokale Tageszeitung "Ruhrnachrichten" (ein dem roten Establishment eigentlich nahestehendes Blatt) das Krankheitsbild des siechen Patienten. Von ehemals 25.000 Mitgliedern ist die Partei in Dortmund auf 6.700 zusammengeschmolzen. Im freien Fall zeichnet sich keine Trendwende ab. Noch spricht man sich gegenseitig Mut zu, aber das Licht am Ende des Tunnel ist der entgegenkommende Zug. Dieser Zug heißt AfD und beginnt gerade erst, Fahrt aufzunehmen. Die Strategen der etablierten Parteien rätseln noch, wie es dazu kommen konnte. Die Antwort findet sich bei der CDU. Dort hat man nahezu alle konservativen Positionen aufgegeben und den Markenkern, die rationale Verantwortungsethik, durch eine emotionalisierte Gesinnungsethik ersetzt. Im politischen Spektrum entstand rechts der Mitte ein großes Vakuum, das wir jetzt ausfüllen dürfen. SPD und CDU sind gemeinsam zur Sozialdemokratischen Einheitspartei Deutschlands mutiert, letztlich eine SED-reloaded, denn auch von den romantisierenden Linken und Grünen will man sich nicht unterscheiden. Die Altparteien sind für viele Wähler indifferent geworden. Die Chance der AfD ist ihr unmißverständlich wertkonservatives Profil. Sie ist damit von den etablierten Parteien unterscheidbar und hat so ihr notwendiges Alleinstellungsmerkmal. Langfristig werden wir daher auch in unserer Stadt punkten, nicht als SPD 2.0, sondern - im Gegenteil - als klare Alternative für Deutschland und Dortmund.
Gelesen: 1671 mal Letzte Änderung am: Donnerstag, 15 Februar 2018 20:45
Andreas Urbanek

Fraktionsgeschäftsführer
aurbanek@stadtdo.de

Andreas Urbanek, 1965 in Pirna bei Dresden geboren, studierte Betriebswirtschaftslehre in Dortmund, und ist Geschäftsführer eines gemeinnützigen Vereins. Zuvor ohne parteipolitische Betätigung, ist er seit Mai 2013 Mitglied in der AfD und seit 2017 Fraktionsgeschäftsführer der AfD-Fraktion im Dortmunder Rat sowie seit 2014 Mitglied im Dortmunder Rat und in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.