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30. Sep 2014

Masterplan „Senioren in Dortmund“

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
die Fraktion der Alternative für Deutschland im Rat der Stadt Dortmund bittet Sie, den o.g. TOP auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am 30.09.2014 zu setzen mit folgendem

Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit empfiehlt dem Rat der Stadt Dortmund zu beschließen, einen Masterplan „Senioren in Dortmund" aufzusetzen.

Begründung
Der demographische Wandel macht sich auch in Dortmund zunehmend stark bemerkbar. Bald sind 30 Prozent der Stadtbevölkerung über 60 Jahre alt und gelten damit als Senioren. Darunter ist eine erhebliche Anzahl Hochbetagter, die stetig weiter zunimmt. Es geht hier darum, Leitbilder wie „Partizipation", „Generationensolidarität" und „Achtung vor der Lebensleistung alter Menschen" konkret in die Dortmunder Lebenswirklichkeit von Senioren zu übertragen. Ziel ist, dabei gemeinsam mit allen Dortmunder Gruppen, die sich professionell oder semiprofessionell, ehrenamtlich, wissenschafts- oder wirtschaftsorientiert mit Pflege, Betreuung oder Verbesserung der Lebenswirklichkeit der Senioren beschäftigen, zu kooperieren. Angestoßen und umgesetzt werden sollen stadtteilbezogen Projekte, Maßnahmen und Aktionen u.a. auf den Handlungsfeldern „Selbstorganisation und Selbstbestimmung", „Nahraumversorgung für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter" und „Demenz und Pflege".

Bei der Etablierung eines Masterplans „Senioren in Dortmund" kann Dortmund vor allem auch auf der sehr erfolgreichen Arbeit der Seniorenbüros aufbauen, die bundesweit mit großem Interesse beobachtet wird. Prof. Dr. Josef Hilbert, Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen berichtet, dass die Dortmunder Seniorenbüros inzwischen 30000 Einzelberatungen und rund 800 Einzelfallhilfen bieten konnten. Dadurch sind in 40 % der Fälle Heimaufenthalte verzögert bzw. vermieden worden. Das ist ein erheblicher Kostendämpfungsfaktor auch für den öffentlichen Haushalt, denn schließlich muss die Kommune auch keine Heimkosten tragen, wenn die Menschen zu Hause leben.
Andocken an die Arbeit der Seniorenbüros kann wiederum das Hörder Hüttenhospital mit der jüngst erfolgten Gründung eines „Geriatrie-Verbundes Westfalen" - ein großer Schritt hin zu einer zeitgemäßen medizinischen Versorgung alter Menschen in NRW. Das Dortmunder Hüttenhospital wird damit künftig zum Zentrum eines Geriatrie-Netzwerkes, das vor dem Hintergrund der Herausforderungen des demographischen Wandels im Rahmen eines Pilotprojekts Pionierarbeit leisten will. Es geht letztlich darum, alte Menschen möglichst lange mobil in ihren eigenen vier Wänden zu halten und Krankenhaus- bzw. Heimaufenthalte möglichst weit hinauszuzögern. Die Klinik hat Entscheider unterschiedlichster Gesundheitsdienstleister und Kostenträger von den Krankenkassen über die niedergelassenen Ärzte bis hin zur Stadt Dortmund inzwischen eingeladen, beim Aufbau eines leistungsfähigen Geriatrie-Netzwerkes für die Region Dortmund mitzuarbeiten.

Für Kooperationen und Netzwerkbildungen im Rahmen eines Masterplans „Senioren in Dortmund" ist die Stadt auch deshalb besonders geeignet, da die Gesundheitswirtschaft in Dortmund besonders stark ist: Rund 41000 Menschen arbeiten in dieser Branche.
Gelesen: 1858 mal Letzte Änderung am: Sonntag, 07 Dezember 2014 13:50
Heiner Garbe

Fraktionsvorsitzender
hgarbe@stadtdo.de

Jahrgang 1955. Lebt mit seiner Familie in Oespel. Beruflicher Werdegang: Wirtschafts-/Politikredakteur bei den Ruhr Nachrichten, Investor Relations Manager bei einer Aktienhandelsbank, Abteilungsleiter internationale Presse/Medien E.ON Ruhrgas AG. Heute freier Wirtschaftsjournalist.

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