Sie sieht noch immer toll aus, die alte,1921 vollendete Hoesch-Zentrale an der Rheinischen Straße 173. Und sie trägt ganz oben stolz in Stein gehauen den gerade in diesen Bürgergeld-Zeiten schon trotzig wirkenden Schriftzug „Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat“. Der monumentale Bau wirkt so ganz anders als der schäbige Klotz des Dortmunder „U“, den die Stadt dereinst kaufte. Scheinbar zeitlos und von einer schier unglaublichen baulichen Dominanz ruht das riesige steinerne Monument alter glorreicher Dortmunder Stahlkocherei an der „Rheinischen“ und macht aus der Ferne betrachtet nicht unbedingt den Eindruck einer heruntergekommenen Immobilie. Doch der Bau, den alteingesessene Dortmunder sicher zu den prägendsten Monumenten ihrer Heimat zählen, ist so marode, dass der Besitzer, ein Frankfurter Fonds, sie auch nicht mal für 6 Mio. Euro los wird. Zuvor sollte sie über 12 Mio. Euro kosten. Was Wunder, wenn die Renovierung sogar über 100 Mio. Euro kosten würde. Deshalb hat am Ende jetzt auch die Sparkasse Dortmund abgewunken. Und das, obwohl der Oberbürgermeister dem Verwaltungsrat der stadteigenen Kasse vorsitzt und er es „gern gesehen“ hätte, wenn sich die Sparkasse hier engagiert hätte. Nach der Absage der Sparkasse geht der Dornröschenschlaf des Relikts aus alter Zeit also weiter - Ende offen. Auch ein Westphal-Projekt, das jetzt wie so viele zuvor den Bach runter ging. Gleich hinter der Hoesch-Zentrale schließt sich das ehemalige Hoesch-Spundwand-Gelände an, das unter dem abwegigen Begriff „Smart Rhino“ zu einem neuen Standort der drei Fachhochschul-Niederlassungen nebst Wohnen und Gewerbe werden sollte. Auch dieses Westphal-Projekt platzte Mitte letzten Jahres.
Der Koloss an der Rheinischen Straße 173 nimmt es sicher gelassen - wie immer in den letzten 100 Jahren. Vielleicht überlebt er sogar noch die thyssenkrupp AG, dessen Anteilsschein am Freitag an der Börse nur noch 3,32 € wert war - ein Ramsch-Kurs, der anzeigt, dass die Gesellschaft sehr tief gefallen ist. Niemand spricht es offen aus, aber das Aus für den Traditionskonzern kann schnell kommen. Stahlproduktion gegen Konkurrenten aus China und Indien ist ein teures Unterfangen im Deutschland der irren grünen Neuzeit. Vor allem dann, wenn man politisch auch noch zur sogenannten Klimaneutralität gezwungen wird und extrem teuer erzeugten „Grünen Wasserstoff“ anstatt Koks bei der Stahlerzeugung einsetzen muss. Und wenn dann auch noch der deutsche Automarkt als ein Hauptabnehmer einbricht, brennt natürlich der Baum lichterloh. Es geht inzwischen bereits ums Eingemachte am thyssenkrupp-Stammsitz in Essen und in Duisburg, wo der gesamte Rest der thyssenkrupp-Stahlkocherei angesiedelt ist. Die Zeit, als Dortmund als das Herz der Stahlindustrie im Ruhrgebiet galt, sind lange vorbei. Bei uns in Dortmund wird nur noch ein wenig Stahl veredelt. 1300 Arbeitsplätze stünden hier bei einer Auslagerung oder Beendigung der Produktion im Feuer.
Unser Dortmunder AfD-Ratsherr und Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich sieht die Verantwortung vor allem in Berlin: „Die Wirtschafts- und Energiepolitik der Ampel bedroht nun auch die Stahlsparte von Thyssen in Dortmund. 1300 Arbeitnehmer müssen um ihre Zukunft bangen, da die Produktion in Dortmund zu 70 Prozent von der Auftragslage in der Automobilbranche abhängig ist. Vizekanzler Robert Habeck ist das Gesicht des industriellen Niedergangs Deutschlands.“
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