Zwischen 1943 und 1945 flogen amerikanische und britische Bomberverbände 105 Angriffe auf die Stadt. Den rund 100.000 Tonnen Bomben fielen schätzungsweise 7.000 Einwohner zum Opfer. Die Dortmunder Innenstadt war am Ende des Krieges zu mehr als 90 Prozent zerstört. Höhepunkt des Bombenkrieges gegen Dortmund bildete das letzte Bombardement am 12.03.1945. Es war der schwerste Bombenangriff, der während des 2. Weltkriegs auf eine europäische Stadt geflogen wurde.
Von Amerika bis Japan gehört das Gedenken an die eigenen Kriegs-und Gewaltopfer zum unbedingten Bestandteil nationaler Erinnerungskultur. Daher ist es für die Dortmunder AfD-Ratsfraktion eine Selbstverständlichkeit, den Dortmunder Opfern alliierter Bombenangriffe zu gedenken. Sie forderte in einem Antrag, den 12.03. von nun an jährlich zu gedenken und diesbezüglich eine wiederkehrende städtische Ausstellung im Rathaus einzurichten.
Für die AfD-Ratsfraktion sprach Heiner Garbe:
„Es ist im Grunde eine Schande, dass unseren Deutschen Kriegsopfern - 7000 an der Zahl - nicht gedacht wird. Ein solcher Gedenktag ist angemessen und die Einrichtung einer entsprechenden Ausstellung ohne Probleme möglich.“
Wie wenig den Altparteien das explizite Gedenken der eigenen Opfer am Herzen liegt, zeigten die Reaktionen von CDU bis SPD. SPD-Bürgermeister Schilff lehnte einen solchen Gedenktag ab und verwies auf den Volkstrauertag, an dem den Kriegsopfern aller Nationen gedacht werde. Dies sei ausreichend, so Schilff.
Sascha Mader (CDU) relativierte das Schicksal der Dortmunder Bombenopfer und machte sie indirekt für ihre eigene Bombardierung verantwortlich: „Die anderen haben uns nicht angegriffen. Wir haben die angegriffen und es waren dann im Rahmen des Krieges Bombardierungen.“ Der AfD warf er einmal mehr eine Nähe zum Nationalsozialismus vor.
Bei den Altparteien fand der Antrag somit keine Unterstützung. Dazu lässt sich nur sagen: Wer so auf das Schicksal der eigenen Vorfahren und Familienmitglieder herabblickt, kann kaum Verantwortung für derzeitige und kommende Generationen übernehmen.
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