Was sollte in der Drogenpolitik Vorrang haben? Sicherheit und Gesundheit der Nichtkonsumenten oder der Drogenabhängigen? Nach Ansicht von SPD, Grünen und den Vertretern der Drogenszene aus Linken und der „Partei“, scheint beides miteinander vereinbar. Im Zweifel entscheiden sie sich jedoch häufig für die Anliegen der Abhängigen, wie der folgende Sachverhalt zeigt.

Temporär entsteht nun ein neuer Drogenkonsumraum an der Rheinischen Straße, wie der Rat Anfang Juli mehrheitlich beschloss. Besonders wichtig war den Befürwortern die „gute Erreichbarkeit“ für die Konsumenten, wie es SPD-Ratsfrau Daniela Worth forderte. 

Aus Sicht der AfD-Fraktion und zahlreicher Anwohner, darunter wohl selbst links wählender Studenten, ist das Vorhaben jedoch hochproblematisch. AfD-Ratsherr Tino Perlick merkte an:

„Sollte man einen Drogenkonsumraum mitten in eine Wohngegend stellen? Ins Erdgeschoss eines Wohnhauses unter die Wohnungen von Rentnern und Studenten? In unmittelbarer Nähe von drei Spielplätzen und zwei KITAs? Und sollte man einen solchen Konsumraum an den meisten Wochentagen für volle zwölf Stunden öffnen? Sollte man all dies tun, obwohl man weiß, dass der Konsumraum in der Innenstadt unerträgliche Zustände geschaffen hat? Aus Sicht der Stadtverwaltung und der Mehrheit dieses Rates lautet die Antwort: ja!“

Auf die Einlassung von Daniela Worth antwortete Perlick, dass die Dienstleistung des Drogenkonsumraums lediglich eine freiwillige Leistung, aber keine Bringschuld an die Konsumenten darstellt. Statt einer Ausweitung der Konsumräume forderte Perlick stellvertretend für die AfD-Fraktion die städtische Wiedereinführung der Wohnsitzauflage, die Reduzierung der Öffnungszeiten und die Verlagerung des Konsums weg von Spielplätzen, KITAs, Schulen, Wohn-und Gewerbesiedlungen.

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