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26. Aug 2022

Hochverdient und mächtig: DSW21-Chef geht 2023

Guntram Pehlke, Vorstandschef der Stadt-Tochter DSW21, geht Ende nächsten Jahres von Bord. Damit scheidet der sicher mächtigste Mann und einflussreichste Manager in der Dortmunder „Stadtverwaltungsfamilie“ aus - ein Mann, der mit der Fortentwicklung der DSW21-Töchter wie DEW, EDG, Dogewo und Hafen Erhebliches für die Stadt geleistet hat.

Gut - den weiterhin hoch defizitären Flughafen hat auch er nicht schließen wollen oder rentabel aufstellen können. Was Wunder: Hier war letztlich immer zu viel unseliger politischer Einfluss der Altparteien am Werk. Und das vor allem in Dortmund. Hier ist es den Repräsentanten der Altparteien im Rat seit Jahren nun mal egal, wie viele Millionen an Defiziten der Mini-Airport mit seinem Osteuropa-Billigfliegerkonzept Jahr für Jahr einfährt. Alternativen wollte man bis heute nie ernsthaft prüfen. Hauptsache, Dortmund hat einen eigenen Flughafen - koste es, was es wolle! 

Unselig war auch der politische Einfluss auf die Geschicke der einstigen Kohlestromerzeuger-Perle Steag, bei dem die Dortmunder Stadtwerke eingestiegen waren. Die sogenannte „Energiewende“ zerstörte am Ende das Geschäftsmodell der Steag und brachte sie an den Rand der Existenz. Inzwischen sieht die politische Lage in der selbst verursachten deutschen „Energiekrise“ wieder anders aus. Staatszerstörerische Ideologieprojekte wie das Kernkraft-Aus und das Aus für deutsche Kohlekraftwerke werden hoffentlich bald endgültig auf dem Müllhaufen der Geschichte liegen. Hier könnte durchaus die Steag wie der Phoenix aus der Asche auferstehen und die Beteiligung der Stadt an dem viel geschmähten Energieerzeuger noch sehr wertvoll werden.

Guntram Pehlke, einst Kämmerer bei der Stadt, wechselte 2006 an die Spitze der Dortmunder Stadtwerke. Damit fiel ihm nach und nach eine Menge an Macht und Einfluss zu, die auch Ex-OB Sierau und den amtierenden OB Westphal bisweilen alt aussehen ließ. Nicht nur, dass Pehlke mit rund 600 000 € Jahressalär weit üppiger als der vergleichsweise Kleinverdiener OB Westphal (172 000 €) bedacht wird. Der interessierte politische Beobachter der Rats- und Verwaltungsszene konnte in der Vergangenheit mehrfach daran zweifeln, ob ein Oberbürgermeister oder Sonnenkönig Pehlke den Ton angaben. Ausrichten konnten jedenfalls zeternde Rats-Schattenwesen unter dem Pehlke-Thron wenig, wenn der nicht wollte und dessen Aufsichtsrat Beschlüsse fasste, ohne ein Verwaltungs- bzw. Ratsvotum zuvor anzuhören. Schade, aber so ist das nun einmal, wenn man als DSW21-Vorstandsvorsitzender an das Aktienrecht gebunden ist und es auch strategisch anzuwenden weiß.

Nach dem Ausscheiden soll es für Pehlke mit Familie nach Australien gehen. Mit dabei ist neben den beiden Töchtern auch Ehefrau Anja. Sie gehört als Leiterin Stabsstelle „Fördermittelmanagement“ ebenfalls zur „Stadtverwaltungsfamilie“ und will sich für den Australien-Trip ein „Sabbatjahr“ nehmen.


Heiner Garbe
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