Anstatt sich für mehr Lernqualität für Gesamtschüler einzusetzen, will der Förderverein der Heinrich Böll-Gesamtschule in Lütgendortmund eine 15.000 € teure Stele als Mahnmal für Toleranz, Vielfalt und Erinnerung installieren lassen. So der Antrag, den der Förderverein kürzlich in der Bezirksvertretung Lütgendortmund stellte.
Geplant ist ein Sockel in Regenbogenfarbe, eingebaut haben will man auch einen „Stolperstein“. Bezahlt oder zumindest engagiert mitfinanziert werden soll das superteure Gedächtnis-Opus aber nicht von der gedächtnisbewegten Schüler- und Lehrerschaft, sondern natürlich aus der schwindsüchtigen Dortmunder Stadtkasse. Es ist ja so einfach: Man gibt das Dauergedenkopus in Auftrag, lässt es von der öffentlichen Hand bezahlen, hält dann zur Eröffnung ein paar wohlfeile Reden - und fertig ist das Gutmenschengedenkenkonzept.
Heiner Garbe, AfD-Vertreter in der Bezirksvertretung Lüdo und Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt, ist das viel zu wenig: Schülern und Lehrern riet er, ein Mindestmaß an Eigenaktivität zu entfalten und selbst Geld einzusammeln. Auch superaufwendige Abi-Feiern werden schließlich so finanziert. Ist das die Stele etwa nicht wert? Garbe: „Nebenbei - ein solches Mahnmal braucht kein Mensch, und zwar schon deshalb nicht, da wir in der Stadt bereits eine wahre Inflation an Mahnmalen haben. Dieser Schuld-Kult muss endlich ein Ende haben!“
Nebenbei täte mehr Lernqualität auch an dieser Gesamtschule not. Das zeigt sich schon direkt im Antragstext: Da ist das Wort „Stele“ gleich zweimal falsch geschrieben: Einmal ist von der „Stehle“ die Rede, dann wieder von der „Steele“ (wie Essen-Steele). Da der Antragstext sicher unter Lehrern und Schülern abgestimmt wurde, ist hier sicherlich Nachhilfe in Orthografie angesagt. Auch dafür könnten sinnvoll Gelder verwendet werden.
Die Bezirksvertretung beschloss am Ende die Überweisung in einen Ratsausschuss.
Heiner Garbe
Vorsitzender der AfD-Ratsfraktion