Bezugnehmend auf eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) wollte die AfD-Fraktion Dortmund im Sozialausschuss wissen, wie die Stadtverwaltung die ethnische Segregation und damit verbundene Parallel- und Gegengesellschaften verhindert. Laut Studie zur Entwicklung der sozialräumlichen Segregation in 74 Städten gehört Dortmund neben Berlin, Halle, Magdeburg, Krefeld, Erfurt und Chemnitz zu den Städten, wo Einheimische und Ausländer am häufigsten in getrennten Quartieren leben. Hinsichtlich der Segregation stellt die Studie fest, dass insbesondere Türken abgeschottet leben. Dies ist für die Wissenschaftler ein eindeutiges „Zeichen ihrer mangelnden Integration“.
Anstatt unsere Anfrage zu beantworten, verliert sich die Sozialdezernentin Birgit Zoerner (SPD) in einer Suada aus polit-korrekten Wertungen, die letztlich in der immer gleichen Plattitüde des „Populismus-Vorwurfs“ endet. Unserer Frage nach der räumlichen Verteilung von Flüchtlingen auf die Dortmunder Stadtbezirke flüchtet die Stadtverwaltung ins Oberlehrerhafte. So schreibt die Verwaltung: „Flüchtlinge, die mittlerweile eigenen Wohnraum bewohnen, wurden darin nicht untergebracht, sie haben diese Wohnungen eigenständig angemietet.“ und verweigert damit der AfD die Sachantwort. Während die Stadtverwaltung keine Kenntnis über die räumliche Verteilung von anerkannten Flüchtlingen hat, die bereits SGB II beziehen, verteilen sich die 3127 Bezieher von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) wie folgt über die einzelnen Stadtbezirke:
Aplerbeck: 54 Flüchtlinge
Brackel: 137 Flüchtlinge
Eving: 117 Flüchtlinge
Hombruch: 237 Flüchtlinge
Hörde: 205 Flüchtlinge
Huckarde: 153 Flüchtlinge
Innenstadt-Nord: 807 Flüchtlinge
Innenstadt-Ost: 179 Flüchtlinge
Innenstadt-West: 217 Flüchtlinge
Lütgendortmund: 440 Flüchtlinge
Mengede: 267 Flüchtlinge
Scharnhorst: 314 Flüchtlinge
Aus Sicht der AfD-Fraktion bestätigt Dortmund damit die Ergebnisse der Studie: Asylbewerber ziehen mehrheitlich in Stadtteile, wie die Nordstadt, die bereits einen hohen Ausländeranteil aufweisen. In Aplerbeck, wo auch zahlreiche SPD-Politiker wohnen, fühlen sich Flüchtlinge scheinbar unwohl oder sind nicht willkommen. Durch die Zahlen belegt die Stadtverwaltung, dass auch Dortmund durch einen hohen Segregationsgrad gekennzeichnet ist, der die Grundlage für zukünftige Parallel- und Gegengesellschaften bilden könnte.
Matthias Helferich
(sachkundiger Bürger im Ausschuss Arbeit, Soziales und Gesundheit)