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11. Dez 2020

Zum Tode von Bürgermeister Ulrich Monegel

Nein, die AfD mochte er wirklich nicht. Und ich mochte seine CDU von heute nicht, die von einer ehemals konservativen Partei zu einer Mitte-Links-Partei mutiert ist. Jetzt ist er in der Nacht zu Montag überraschend im Alter von nur 66 Jahren zu Hause gestorben. Kein Zweifel, Ulrich Monegel war über viele Jahre ein Großer in seinem Kreisverband Dortmund und er war lange Jahre ein geachteter Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Rat der Stadt und Vorsitzender „seines“ Finanzausschusses.

Zu Beginn der Sitzung dieses Fachgremiums nahm auch ich gestern die Todesnachricht betroffen zur Kenntnis, als der Ausschussvorsitzende zu einer Gedenkminute aufrief und Ulrich Monegel würdigte. Viele wurden gestern von der Nachricht überrascht und es war schon bitter, als Dr. Jendrik Suck, Monegels Nachfolger an der Spitze des Finanzausschusses, zweimal Dringlichkeitsvorlagen aufrufen musste, die Ulrich Monegel noch unterzeichnet hatte.

Ich habe Ulrich Monegel immer für seine Sachkenntnis und seinen 40-jährigen Einsatz für unsere Stadt geschätzt, obwohl er persönlich für mich nur einmal kurz zu erreichen war. Es war nur ein Moment: Er hatte eine schwere Krankheit überwunden, kam wieder zurück in die politische Kampfarena und ich begrüßte ihn mit einem “schön, dass Sie wieder da sind“. Das tat ihm sichtlich gut und wir unterhielten uns tatsächlich mal persönlich. Dann wurde es in der Sitzung aber auch gleich wieder ernst und er überzog mich gleich mehrmals mit seinen spitzen Ironien und pointierten Kritik-Attacken, die durchaus schon mal auch in scharfem Zynismus enden konnten. Er wusste eben, dass der, der austeilen kann, auch einstecken können muss. Wir konnten das beide und schätzten ja letztlich auch beide den scharfen Hieb im Gefecht. Da schien es mir auch häufig verzeihlich zu sein, dass er gar nicht so selten seine Neutralitätspflicht als Ausschussvorsitzender nicht unbedingt beachten wollte.

Humor hatte Ulrich Monegel immer eine Menge: Ich erinnere mich an eine tolle Begebenheit, als der Fabido-Fachbereichsleiter Skaliks vor dem Finanzausschuss über neue Rattenfallen und die Rattenbekämpfung als solche referierte. Herr Skaliks, voll in Fahrt, ließ sich auch durch eine erste Bitte des Vorsitzenden, doch jetzt zum Ende zu kommen, in seinem Redefluss nicht stoppen. Zu einem Ende kam der Fachvortrag erst, als Ulrich Monegel mit etwas angehobener Stimmer erklärte: „Wenn Sie, Herr Skaliks, jetzt noch weitermachen, wächst uns allen noch ein Pelz“.  

Heiner Garbe, Fraktionsvorsitzender            

Gelesen: 1204 mal Letzte Änderung am: Freitag, 11 Dezember 2020 18:32