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AfD stimmt für Verlegung der Landeschwelle 24 und plädiert trotzdem für Flughafenschließung pixabay/ Skitterphoto
18. Feb 2021

AfD stimmt für Verlegung der Landeschwelle 24 und plädiert trotzdem für Flughafenschließung

In der Ratssitzung vom 12.11.2021 diskutierte der Rat, die Landeschwelle 24 am Dortmunder Flughafen um 300 Meter nach Osten zu verlegen.

Die AfD-Fraktion stimmte für den Antrag, hält aber an der grundsätzlichen Forderung nach Schließung des Flughafens fest. Gerade weil sich der Flughafen zum Millionengrab entwickelt hat, unterstützt die AfD-Fraktion Maßnahmen, die die Wirtschaftlichkeit des Flughafens bis zu seiner Schließung steigern.

AfD-Ratsmitglied Dirk Thomas erläuterte die Haltung der AfD-Fraktion in der Sitzung wie folgt:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich würde mir zu diesem Punkt wünschen, dass die Diskussion ideologiefrei, nicht technikfeindlich und nicht rückwärtsgewandt geführt werden würde. Leider habe ich Selbiges in der letzten Woche während der Sitzung der Bezirksvertretung Brackel nicht erleben dürfen. Insbesondere die Grünen traten dort mit Aussagen auf, zu denen man nur den Kopf schütteln konnte.

Die Verlegung der Landeschwelle 24 muss unter drei Gesichtspunkten betrachtet werden.

  1. 1. Der wirtschaftliche Aspekt

Der Flughafen arbeitet defizitär. Er muss in die Lage versetzt werden wirtschaftlicher zu arbeiten. Dies führt dann folgerichtig zu einer finanziellen Entlastung der Dortmunder Stadtwerke und damit der Stadt selbst. Wer das als negativ interpretiert, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Durch die Verlegung der Landeschwelle wird die Landestrecke länger. Daraus folgt eine größere Unabhängigkeit von Wetterbedingungen und dadurch eine verbesserte Flugplansicherheit, die für Airlines sehr wichtig ist. Ferner können Flugzeuge mit einer größeren Passagierkapazität eingesetzt werden, davon erhöhen sich die Einnahmen des Flughafens unmittelbar.

Die Verlegung der Landeschwelle führt nicht zwangsläufig zu einer exorbitanten Ausweitung des Flugverkehrs. Die maximalen Lande- und Startgewichtsbeschränkung bleibt bei 100 Tonnen. Hier darf folglich nicht so getan werden, als ob wir dadurch eine internationale Drehscheibe mit Flügen nach Washington D.C., Phoenix/Arizona oder Buenos Aires werden. Dem ist nämlich nicht so. Der A380 wird hier niemals landen können.

Der Flughafen wird durch die Umbaumaßnahme in eine definitiv bessere wirtschaftliche Ausgangsposition versetzt. Das ist Fakt und zu begrüßen.

 

  1. 2. Der Sicherheitsaspekt

Die Landebahn unseres Flughafens ist die kürzeste unter den bedeutenden Flughäfen Deutschlands. Wer schon mal am Dortmunder Flughafen gelandet ist, der wird die Durchsagen vor der Landung kennen, dass der Pilot wegen der Kürze der Landebahn stärker als gewohnt abbremsen muss. Man fühlt sich dabei wie auf einer Achterbahn. Das ist für Mensch und Maschine nicht gut.

Durch das stärkere Bremsen ist eine längere Abkühlungszeit notwendig. Dies führt zu längeren Standzeiten auf dem Flughafen, welches ebenfalls ein Punkt ist, den Airlines nicht gerne sehen.

Außerdem kann der Start bei Problemen längere Zeit abgebrochen werden. Somit würde man einen ähnlichen Fall, wie 2010 bei einer AirBerlin-Maschine vermeiden, die bei einem Startabbruch über die Startbahn hinaus rollte und den Flugbetrieb für einen komplette Tag lahmlegte.

  1. 3. Der Umweltaspekt

Es können durch eine Verlegung der östlichen Landeschwelle neuere Flugzeuggenerationen eingesetzt werden z.B. der A320neo und der A321neo sowie die neuen Maschinen der Boeing 737-800 Reihe. Gegenüber den Vorgängermodellen haben diese weniger Lärmemission und größere Sparsamkeit beim Kerosinverbrauch.

Dazu kommt noch, dass durch weniger starke Bremsmanöver wegen der längeren Landebahn ein stärkerer Abrieb beim Bremsvorgang vermieden wird. Das führt zu weniger Feinstaubbelastung.

Meine Damen und Herren, der Flughafen benötigt diese Maßnahme, um wirtschaftlicher zu werden ohne die Landebahn insgesamt auszubauen.

Man darf dem Flughafen nicht den Hals zu drücken und sich dann darüber beschweren, dass er nicht atmen kann.

Wir als AfD treten für wirtschaftlich vernünftiges Handeln zum Wohl unserer Stadt ein. Dortmund kann sich aufgrund der Gesamtverschuldung keine Projekte leisten, die hoch defizitär sind. Diese müssen auf den Prüfstand und sollte keine ausreichend positive Perspektive vorhanden sein, notfalls auch geschlossen werden.

Daraus folgt natürlich aber auch in Bezug auf den Tagesordnungspunkt, dass solche Maßnahmen, wie die Verlegung der Landeschwelle, einen positiven wirtschaftlichen Einfluss auf den Flughafen haben und von uns daher begrüßt werden.“

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